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  • Simon

Über die australischen Alpen nach Sydney: Von sonnigen Bergpässen, über die Reisbretthauptstadt zu f

Von Melbourne nach Sydney

11. Dezember 2017 - 26. Dezember 2017

Die Route: Steavenson Falls, Great Alpine Road, Kosiuzko NP, Canberra, Nowra

Mount Dendenong/Steavenson Falls

Nach der Metropole Melbourne verließen wir die Küste erneut, um zu unserer ursprünglichen Route durch die australischen Alpen zurückzukehren. Auf dem Weg zum „Lake Eildon“, unserem Tagesziel, schauten wir einmal am „Mount Dendenong“ vorbei, einem Berg mit einem Aussichtspunkt mit Café und Restaurant. Von dort aus hat man einen wunderbaren Ausblick auf die Skyline von Melbourne – heißt es zumindest: Wir hatten an diesem Tag leider etwas diesiges Wetter und konnten die Stadt von daher nur schemenhaft erkennen.

Steavenson Falls

Danach erzählte uns der Reiseführer etwas von den „Stevenson Fall“, die rein zufällig quasi perfekt auf dem Weg zu unserem Tagesziel lagen. Von Healesville nach Marysville (wo sich der Wasserfall befindet) führt die B360, eine kurvige Straße, die uns schon etwas höher in die Bergregion brachte. Und es stellte sich heraus, dass die Straße an sich für uns eine absolute Sehenswürdigkeit ist.

Es wurde kurviger und kurviger, man schlängelt sich mit 40 km/h entlang der Schluchten und Täler, und: durch einen (für uns) einzigartigen Farnwald. Baumgroße Farne, die von der Ferne an Strandpalmen erinnern, säumen den Wegesrand und wachsen soweit wie das Auge in der hügeligen Landschaft reicht. Wenn man es nicht besser wüsste, würde man sich nicht wundern, wenn vor einem ein Dinosaurier auftaucht und seine Runden durch die Landschaft dreht – ein wahrhaft urzeitlicher Anblick. Wir stiegen öfter mal aus, um Fotos zu machen und die Natur auf uns wirken zu lassen – neben einem Reisebus und ein paar Wahnsinnigen, die mit 100 durch die Kurven fuhren waren wir hier ziemlich allein.

Genauso plötzlich, wie die Landschaft aufgetaucht war, verschwand sie wieder, und wechselte zu einer wieder typischeren australischen Waldart, mit seinen kleinen Bäumen mit heller, oft abgeblätterter Rinde und erstaunlich steilen Straßen. Ein paar Kilometer hinter dem kleinen Ort Marysville fuhren wir dann zu dem Parkplatz der Steavenson Falls, von hier aus sind es etwa 500 Meter zu den Wasserfällen.

Auf einer Brücke von der Mitte und auf zwei Aussichtsplätzen von den beiden Seiten hatte man verschiedene Winkel zum Betrachten, des imposanten Wasserfalls. Der „Steavenson River“ stürzt hier mit am höchsten im Bundesstaat Victoria in die Tiefe, er bildet eine breite Fläche auf seinem Weg nach unten. Mitten in der Natur gelegen, und trotzdem sehr einfach zu erreichen, ist er wunderbar geeignet für einen Tagesausflug aus Melbourne – oder, wie für uns, ein sehenswerter Stopp auf der Weiterreise in die australischen Alpen.


Great Alpine Road/Bright

In den Höhen der Snowy Mountains auf der Great Alpine Road

Nach „Bright“ verschlug es uns nach einer Nacht am Lake Eildon (den wir nur einmal von oben gesehen haben – nett, mehr aber wahrscheinlich auch nicht), für uns der Ausgangpunkt für eine ca. 250 km lange Rundfahrt über die „Great Alpine Road“ durch den „Alpine National Park“ und später zum „Mount Buffalo National Park“, direkt vor den Toren der Stadt gelegen.

Südlich von Bright beginnt die Straße noch erstaunlich gerade, kurz bevor man sich ernsthaft zu fragen beginnt, wo die Berge kommen, starten die Kurven – und hören dann auch für die nächsten hundert Kilometer nicht mehr wirklich auf. Immer höher und höher führte uns die Panoramastraße, durch alpine Wälder und Regionen, die in den deutschen Alpen aufgenommen worden sein konnten, stieg sie letztendlich auf über 1.800 Meter hinauf. Die Baumgrenze hinter uns gelassen befanden wir uns hier tatsächlich ganz oben, zu allen Seiten hatte man einen weiten Blick in die umliegenden Täler. Die rotlakierten Pfosten am Rand der Straße und die gigantischen, leeren Parkplätze vor den Toren diverser Ski-Orte waren das einzige, was uns daran hindern konnte, zu bezweifeln, was dort wohl im Winter los sein muss. So jedoch konnten wir oft anhalten, ohne anderen Leuten bei den Aussichtspunkten zu begegnen, und diese grüne, weite und gänzlich unaustralische Landschaft auf uns wirken zu lassen.

In den Höhen der Snowy Mountains auf der Great Alpine Road

Der Ort „Omeo“ markierte für uns die ungefähre Hälfte des Tagesausflugs, von hier aus folgten wir der C543, um dann über das bekannte Dort „Falls Creek“ zurück nach Bright zu gelangen.

Es ging noch kurviger als zuvor, glaubten wir nicht wirklich, war aber wahr. Da wir somit gezwungen waren, langsam zu fahren, konnten wir hier die wiederrum andere Bergwelt wahrnehmen, es wurde röter, und trockener, obwohl wir uns auf etwa der gleichen Höhenlage befanden. Vor allem nach der Abzweigung zur Straße nach Falls Creek wird die Landschaft immer karger, moosgrün überwiegt, und irgendwann kommt der See, an dem sich der Ort befindet in Sicht: man fährt jedoch nicht direkt auf ihn hinzu, sondern schlängelt sich langsam hinunter, wodurch man diese alpine Landschaft aus sämtlichen Winkeln bewundern kann. Dass wir uns immer noch in Australien befanden, und nicht irgendwie in Nordeuropa gelandet waren, konnte nur ein Blick auf die mobile Karte bestätigen.


Mount Buffalo National Park

Wir wären fast weiter gefahren nach dem kleinen Roadtrip, wäre das Wetter nicht so schön und warm gewesen, hätten wir keinen Pool am Campingplatz gehabt, und hätte uns der Typ von der Rezeption nicht den Tipp gegeben: „Geht zum Mount Buffalo National Park, das müsst ihr machen, fantastisch da!“ Na gut, wir hatten ja alle Zeit der Welt, zum Glück!

Es ging immer nur hoch (wie eigentlich immer dort), es ging nur nach links und rechts, Kurve um Kurve. Bei einem der ersten Schilder hielten wir an, um zu den „Eurobin Falls“ zu laufen, ein Tipp, den wir von dem Campingplatzangestellten bekommen haben. Ziemlich am Anfang dieses Weges stießen wir dann auf eine kleine Abzweigung zu den „Lady Bath Falls“, und als wir sie erblickten, sollte das unser Highlight des Nationalparks werden.

Die tropisch anmutenden Lady Bath Falls

Tief im Süden, in der Bergregion Australiens, stoßen wir auf tropisch wirkende Wasserfälle, „wie im Schwimmbad zuhause“, dachte ich, wie man die Tropenabteilung in einer Therme darstellen würde: Mit Pflanzen aller Art, die man sich in dieser Klimazone vorstellen kann stürzt der Wasserfall nur einige Meter über Steine, teilt sich auf und landet am Ende in einem winzigen Pool, aus dem der Bach dann gemächlich weiter ins Tal fließt. Hier verbrachten wir einige Zeit, natürlich zum Fotografieren, und diese Landschaft im unteren Teil des Landes zu genießen.

Die Straße weiter bergauf ging es danach, bis wir irgendwann – ähnlich zu den Höhenlagen auf der Great Alpine Road – auf eine weite Ebene voller moosbedeckter Wiesen stießen. Zu der „Cathedral“ liefen wir hoch (wir haben aus dieser Wanderung und der zum „The Horn“ entschieden), von wo aus wir eine wunderbare Aussicht auf das Gebiet des Mount Buffalo bekamen. Hier sah man, wie der Berg einsam, inmitten der deutlich tiefer umliegenden Landschaft trohnt.


Kosciuszko National Park

Auf einem ziemlich indirekten Wege im Vergleich zur Luftlinie aufgrund des bergigen Terrains ging es für uns in Richtung des wohl bekanntesten und meistbesuchten Bundesstaats Australiens: New South Wales. Über den „Alpine Way“ überquerten wir die Grenze im hohen Gebirge, und landeten im „Kosciuszko National Park“, mit knapp 700.000 ha der deutlich größte Park des Staates.

Die sehr gut ausgebaute, aber natürlich trotzdem – wie sollte es anders sein – kurvige Straße führte uns bis zum Abend nach „Jindabyne“, dem wohl größten Ausgangspunkt zum Park. Nett am gleichnamigen See gelegen, buchten wir uns zwei Nächte auf einem netten Campingplatz, um am Folgetag den Park zu erkunden.

Steg im Rainbow Lake beim Mount Kosciuszko

Wir entschieden uns für den „Kosciuszko Road“, eine Straße mit „Dead End“ in das Gebirge hinein. Mit $17 Dollar pro Tag (zwischen Juni und Oktober sogar $29) entschieden wir uns dafür, nur einen Tag dort zu verbrigen. Zuerst ging es ans Ende der Straße, zum „Charlottes Pass“, wo man nach nur wenigen Metern einen Aussichts Punkt zum Namensgeber des Parks hat, dem höchsten Berg Australiens, der Mount Kosciuszko. Naja, sagen wir mal, sah er eher unspektakulär aus. Umrahmt von nahezu identisch hohen Bergen mit einer deutlich beeindruckendereren Kontur bot der Berg mit seiner Halbkreis-Form keinen wirklich besonderen Eindruck. Auch die sechs-Stunden-Wanderung zum Berg „rauf“, ist wohl eher ein „zum-Gipfel-hin-laufen“.

Bei nur wenig einladenden Wetter dort oben, fuhren wir wieder ein wenig hinunter und liefen etwas mehr als einen Kilometer zum „Rainbow Lake“. Eine entspannte, leichte und kurzweilige Wanderung ging es durch die alpine Region, man nahm die Landschaft langsamer und detaillierter als nur aus dem Auto wahr. Das Ziel, der See, war so unspektakulär wie schön, mit einem kleinen Steg ein geeignetes Fotomotiv und angenehmes Ziel des Weges.


Canberra

Nach der langen Zeit in der Bergregion des Landes war es durchaus angenehm, nach der Stadt Cooma mal wieder für eine gewisse Zeit gerade Straßen fahren zu können. Es ging für uns nach Canberra, der Reisbrett-Hauptstadt Australiens.

Als das sehr junge, vereinte Australien nach einer gemeinsamen Hauptstadt suchte, stritten sich die größte Stadt Melbourne und die älteste Stadt Sydney um den Titel – Als Kompromiss erschuf man 1911 das „Australian Capital Territory“, mit einer komplett neuen Hauptstadt, Canberra, um eine Spaltung der noch jungen Nation zu verhindern. Im internationalen Vergleich zu anderen Plan-Hauptstädten ist die Stadt relativ erfolgreich, befindet sie sich immerhin auf dem sechsten Platz der größten Städte des Landes.

Die Reisbrett-Hauptstadt Canberra vom Mount Ainslie

Wir erreichten die Stadt über den „Monaro Highway“, der Hauptverkehrsstraße von Süden, nahmen jedoch aus finanziellen Gründen einen in New South Wales liegenden Campingplatz. Am Folgetag der Ankunft sahen wir uns dann die Stadt an: Was man oft hört, ist, dass die Stadt einem großen Park mit ein paar Häusern ähnelt. Und ja, man ist auf den großen Straßen, vor allem im Regierungsviertel, oft alleine unterwegs, auch unmittelbar außerhalb des Zentrums findet man eine lockere, einstöckige Bebauung vor. Nur in der richtigen „City“ findet man ein paar Hochhäuser, mit Einkaufszentrum, Kino, und ein paar Häuserzeilen netter Restaurants.

Zwar nicht so spektakulär wir Melbourne oder Sydney, würden wir Canberra aber nicht als total langweilig einstufen, das „New Parliament House“ ist mit seiner informativen Darstellung der australischen Politik interessant, auch das Botschaftsviertel ist mit vielen interessanten Fassaden sehenswert. Vom „Mount Ainslie“ hat man einen schönen Blick auf die Stadt, von dort aus bekommt man einen Sinn, wie sorgfältig die Stadt geplant wurde, man erkennt die Struktur der Planstadt an dem aufgestauten, künstlichen See „Lake Burley Griffin“, nach dem Architekten der Stadt benannt.


Nowra & Umgebung

Dolphin Point an der Pazifikküste

Als letzten Abstecher vor Silvester in Sydney hatten wir - aufgrund der Hochsaison – einen Campingplatz für die letzte Woche in der Nähe von Nowra reserviert. Nicht wirklich sicher, was dort zu tun sein würde, fuhren wir hier nur aufgrund der Lage zwischen Canberra und Sydney hin.

Die Stadt stellte sich aber sofort als perfekter Ausgangspunkt für den Küstenstreifen südlich von Sydney heraus! Sowohl nach Norden als auch nach Süden befanden sich unzählige, schöne Strände, die wir mithilfe des Heftchens der „100 Beach Challenge“ erkundeten. Natürlich nicht alle, aber schon einige setzten wir uns auf die Liste, und so nutzten wir die Tage mit gutem Wetter, um uns das erste Mal am Pazifischen Ozean umzusehen. „Blenheim Beach“, der „Dolphin Point“, „Cullbulla Beach“ und „Hymans Beach“ sind nur Beispiele der unzähligen, wunderbaren Stände, die wir in einigen Tagen besucht haben.

Wir ließen die Tage in Nowra langsam angehen, weil danach die Metropole Sydney auf dem Programm stand, und wir auch in der letzten Zeit viel unternommen hatten. Endlich an der Ostküste angekommen, genossen wir das Meer und die schönen Strände, und freuten uns auf den Jahreswechsel in der größten Stadt Australiens.

 

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